5G-Technologie

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Die 5G-Technologie und mögliche Anwendungsgebiete kurz erklärt

Versuchen wir, soweit es in einer solch kurzen Zusammenfassung denn möglich ist, ein paar Fakten und Erklärungen zum neuen Standard von 5G zu liefern. Es geht also nicht um eine Wertung, sondern vielmehr darum, Ihnen gewisse Grundlagen für die Beurteilung der neuen Technologie mit auf den Weg zu geben, und allfällige Einsatzmöglichkeiten für Betroffene zu erläutern.

Was ist eigentlich 5G ?

Ein paar Fakten zu 5G

Die fünfte Generation des Mobilfunkstandards (5G) ist eine Weiterentwicklung des längst verbreiteten 4G LTE. Das 5G-Netz kann im Gegensatz zu 4G, Wellenlängen von bis zu 300 GHZ verarbeiten, während 4G bis max. 6 GHZ abdeckt. Dazu benötigt 5G jedoch andere Basisstationen/Antennen. Für 5G weist der Trend der Netzanbieter ganz eindeutig in mehr solcher, dafür kleinere Sendeanlagen. Diese Tatsache bringt klar mit sich, dass aktuell nicht das volle Potential von 5G ausgeschöpft werden kann. Umso mehr der Bundesrat entschied, die Strahlungsgrenzwerte bis auf weiteres von 5G-Antennen denjenigen von 4G anzupassen. Konkret heisst dies, dass die Strahlenbelastung den aktuell geltenden Grenzwert des 4G-Standards nicht überschreiten darf.

  • Die Datenübertragungsrate ist gegenüber 4G, beim 5G-Netz bis zu 100-mal höher
  • Im 5G-Netz können sich viel mehr Geräte auf einmal einloggen
  • Viel weniger störungsanfällig bei der Datenübertragung als 4G-LTE
  • Jede Anwendung nutzt nur das Stück des 5G-Netzes, welches relevant ist (z.B. Geschwindigkeit, grosse Datenmenge, möglichst geringe Reaktionszeit etc.)
  • Der Energieverbrauch ist viel geringer, da die Übertragungseffizienz sehr hoch ist

Zwar kann 5G noch nicht sein volles Potential ausspielen, mit der zielgerichteteren Nutzung des Netzes wird 5G aber trotzdem effizienter. Notwendige Leistungen können zielgerichteter auf ein Gerät fokussiert werden.

Fortschritte der vernetzten Technologien

Mögliche Chancen von 5G für Blinde und Sehbehinderte

Der Fortschritt auf dem Gebiet der vernetzten Technologien setzt ein leistungsfähiges Mobilfunknetz voraus. Jährlich verdoppelt sich die zu verarbeitende Datenmenge in dieser Sparte.

Die 5G-Technologie wird u.a. im Bereich „Internet der Dinge“ (IOT) eingesetzt. Dieses Anwendungsgebiet umfasst beispielsweise die Smart-Home-Thematik. 
Geräte und Einrichtungen können dezentral gesteuert und somit zielgerichtet eingesetzt werden

Auch in der Industrie ist der Bedarf an stets höheren Datenmengen und schnellerer Übertragung für die Kommunikation zwischen Maschinen an verschiedenen Standorten immer grösser. Dann wäre da noch das autonome Fahren. Besonders in diesem Bereich ist eine möglichst zeitnahe und umfangreiche Datenübertragung essenziell.

Aber auch im medizinischen Bereich (eHealth) wird ein schneller und umfangreicher Datenaustausch relevant sein.

5G hat den Vorteil, dass es sich intelligent je nach Erfordernissen von Geräten und/oder Anwendungen nutzen lässt.So sind als Beispiel für das Herunterladen eines Filmes nicht die gleichen Datenmengen gefordert, wie das einfache Zusammenkoppeln von Maschinen in einer Fabrikhalle. Wiederum benötigt die Steuerung smarter Verkehrsampeln nicht in erster Linie eine grosse Datenmenge, sondern ist vielmehr auf eine kurze Reaktionszeit (je nach Verkehrsaufkommen) angewiesen. Dies macht die 5G-Technologie nicht „nur“ schneller, sondern auch sparsamer im Energieverbrauch.

Der Einsatz von 5G im Bereich blinder und sehbehinderter Menschen kann nicht abschliessend definiert werden. Mit dem stetigen Fortschritt der übrigen Technologien erweitern sich auch die möglichen Anwendungen. Als denkbare Anwendungen könnten Echtzeit-Informationen bezüglich freier Sitzplätze in einem Zug, die sog. Erweiterte Realität, mit welcher Infos über Gebäude, Sehenswürdigkeiten etc. geliefert werden könnten, bis hin zum autonomen Fahren genannt werden. Viele neue Entwicklungen im Bereich der Hilfestellung für blinde und sehbehinderte Personen basieren auf Technologien, welche auf die Übermittlung und Verarbeitung verschiedenster Daten angewiesen sind. Als ein bereits sehr verbreitetes Beispiel wäre hier die Navigation mit einem Smartphone zu erwähnen. Je genauer und umfangreicher das Kartenmaterial ist, desto besser wird man von A nach B navigiert. Immer besseres und genaueres Kartenmaterial bedeutet jedoch meist auch, eine stets grössere Datenmenge. Möchte man dann all dies noch in Echtzeit, setzt dies eine sehr leistungsfähige und schnelle Datenübertragung voraus. Die Vernetzung zwischen den verschiedensten Geräten mittels bestehender, oder noch zu entwickelnder Anwendungen bringt ein erhöhter Bedarf an Datentransfer mit sich. Ein Beispiel, welches alle Vorzüge der 5G-Datenübertragung gut veranschaulicht, können Sie unter folgendem Link begutachten (Video nur in Deutsch).

Das Video zeigt eine blinde Skifahrerin die völlig autonom die Piste runterfährt.
Anweisungen wie Richtungsänderungen, Geschwindigkeiten und Geländeübergängen etc. werden von einer Person aus einem Kontrollraum per Funkt an die Fahrerin weitergegeben. Die Bilder für die Person im Kontrollraum werden von der Helmkamera der blinden Skifahrerin via 5G-Netz übermittelt. Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, wie grosse Datenmengen sehr schnell transferiert, und auch verarbeitet werden müssen. Nur so sind wichtige Infos und Anweisungen zeitgerecht möglich.

Gelingt es, die Digitalisierung auch für Betroffene zugänglich zu machen, bietet uns die 5G-Technologie ganz sicher zusätzliche Chancen im Bereich der Inklusion!

Erstellt: Bith | SBV-FSA
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